Der EU-Kommissar für Inneres und Migration, Magnus Brunner, traf in Sant'Egidio in Begleitung des Botschafters der Europäischen Union beim Heiligen Stuhl, Martin Selmayr, mit dem Präsidenten Marco Impagliazzo zusammen, der von einer Delegation der Gemeinschaft begleitet wurde. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die Themen Migration und interreligiöser Dialog.
Kommissar Brunner drückte seine Dankbarkeit für die Arbeit von Sant'Egidio aus und äußerte den Wunsch nach einer engeren Zusammenarbeit mit der Europäischen Union. Insbesondere bot das Treffen die Gelegenheit, eine Bestandsaufnahme der bewährten Praxis der "humanitären Korridore" vorzunehmen, einem Projekt, das 2016 von Sant'Egidio und den italienischen Protestanten in Zusammenarbeit mit der italienischen Regierung ins Leben gerufen wurde und sich dann auf andere europäische Länder, darunter Frankreich und Belgien, ausgedehnt hat.
Bis heute sind über die humanitären Korridore fast 9000 schutzbedürftige Personen (syrische, afghanische, eritreische, sudanesische, somalische, kongolesische und andere Staatsbürger) legal und sicher nach Europa gekommen, wo sie im Integrationsprozess bis zur vollen Autonomie begleitet werden. Dieses Projekt, das auch von den Trägerorganisationen vollständig finanziell unterstützt wird, stellt ein auf europäischer Ebene replizierbares Modell dar, das Solidarität und Sicherheit vereinen kann.
Nach dem Aufnahme- und Integrationsmodell, das bereits von den Humanitären Korridoren erprobt wurde, wurde kürzlich beschlossen, das Projekt der "Arbeitskorridore" ins Leben zu rufen, das sich an diejenigen richtet, die stattdessen eine Beschäftigung in Italien finden und zur wirtschaftlichen Entwicklung des Landes beitragen möchten. Hinter dem Abkommen steht die immer größer werdende Nachfrage nach ausländischen Arbeitskräften, um den Bedarf der Unternehmen und des Sozial- und Gesundheitssektors unseres Landes zu decken.